«Zukünftige Lehrer sollten an einer Akademie ausgebildet werden – und von Anfang an unterrichten» – diese dringend notwendige, grundsätzliche Reform fordern drei Wissenschaftler*innen in der ZEIT.

Im Dezember haben Mathias Brodkorb (Aufsichtsratsvorsitzender der Universitätsmedizinen Rostock und Greifswald), Katja Koch (Professorin für Sonderpädagogik an der Uni Rostock) und Klaus Zierer (Professor für Schulpädagogik an der Uni Augsburg) einen viel diskutierten Gastbeitrag bei ZEIT Campus verfasst.

Ausgehend von den hohen Studienabbruchsquoten meinen sie, dass das momentane Lehramtsstudium «an Praxisferne kaum zu überbieten und zudem ein organisatorisches Desaster» sei. «Wer es dennoch durchsteht, erleidet häufig einen Praxisschock.»

Ihr Vorschlag ist deshalb die Gründung von staatlichen Lehrerbildungsakademien. Hier wäre das Lehramtsstudium ein duales Studium: «Theorie und Praxis hätten gleiche Anteile, die ineinander verschränkt wären.» So wäre es möglich, heute theoretisches Wissen zu erwerben, es zeitnah in der Praxis anzuwenden und die Erfahrungen wieder theoretisch zu reflektieren.

Um diese Verschränkung zu ermöglichen, würde es an den Lehrerbildungsakademien 40 Studienwochen pro Jahr geben – etwa zehn mehr als an Universitäten. Das Personal würde aus hochkarätigen Wissenschaftler*innen und erfahrenen Lehrer*innen bestehen. «Eine Verbeamtung der Lehrer von morgen vom ersten Tag des Studiums an sichert zudem die besten Studienbewerber. Warum sollten sie schlechter behandelt werden als Polizisten und Steuerbeamte?» Finanziert würde die Verbeamtung über kostenlos gehaltene Unterrichtsstunden, die gleichzeitig dem Lehrermangel entgegen wirken würden: «Setzt man sie nämlich in jedem Jahr durchschnittlich mit zehn Stunden im Unterricht ein, finanziert sich die Besoldung im Rahmen bestehender Stellenpläne und Personalkostenbudgets von selbst.»

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