Keine Ausnahme! Für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen Studentischer Beschäftigter.
„Am Dienstag, den 21. September hat sich die bundesweite Vernetzung von TVStud-Initiativen, die sich für einen Tarifvertrag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Studentischen Beschäftigten einsetzt, mit einem Offenen Brief an Saskia Esken, Norbert Walter-Borjans, Annalena Baerbock und Robert Habeck gewandt. Von den Parteivorsitzenden von SPD und Grünen fordert sie, die größte Tariflücke im öffentlichen Sektor endlich zu schließen. Aktuell werden die über 300.000 Studentischen Beschäftigten an deutschen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen außerhalb Berlins trotz ihrer Beschäftigung bei den Bundesländern von Tarifverträgen ausgeschlossen. Löhne auf Mindestlohnniveau, Kettenbefristung und fehlende betriebliche Mitbestimmung sind die Folge.
Ann-Kathrin Hoffmann von TVStud Schleswig-Holstein stellt stellvertretend für die bundesweite Vernetzung fest: „In ihrem Programm zur Bundestagswahl fordern Bündnis 90/Die Grünen, ‚dass Tarifverträge und starke Mitbestimmung wieder für mehr anstatt für immer weniger Beschäftigte und Betriebe gelten‘ sollen. Im ‚Zukunftsprogramm‘ der SPD heißt es dazu, ‚die Mitgliedschaft in Arbeitgeberverbänden ohne Tarifbindung ist unanständig.‘ Doch trotz einer Mehrheit der Grünen und SPD unter den Finanzminister*innen im Arbeitgeberverband der Bundesländer, der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), blockiert diese seit Jahrzehnten einen Tarifvertrag für Studentische Beschäftigte (TVStud).“
In der Tarifrunde der Länder, die am 8. Oktober startet, wird die Tarifierung der studentischen/wissenschaftlichen Hilfskräfte und Tutor*innen von ver.di und der GEW als Verhandlungsthema eingebracht. Von den sozialdemokratischen und grünen Finanzminister*innen der Länder verlangen die bundesweit mehr als 20 TVStud-Initiativen, die bisherige Blockadehaltung durch ihren Arbeitgeberverband TdL gegenüber einem Tarifvertrag für Studentische Beschäftigte endlich aufzugeben.“ (Quelle: Pressemitteilung TVStud vom 21.09.2021, https://tvstud.de/)
Warum ist die Initiative gerade für uns Lehramtsstudierenden relevant, wenn es doch alle studentischen Beschäftigten betrifft?
Lehramtsstudierenden haben wie Jura-, Pharmazie und Medizinstudierenden eine sehr lange Regelstudienzeit und durch den Studienabschluss mit einem Staatsexamen erst sehr spät einen akademischen Abschluss. Da an der Uni nach Abschluss bezahlt wird, sind Lehramtsstudierende prädestiniert dafür, als Hilfskräfte angefragt zu werden. Natürlich hat das den Vorteil, dass wir bevorzugt angefragt werden, aber somit Bachelor- und Master-Studierenden evtl. HiWi-Stellen wegnehmen. Dahinter steckt aber eben auch, dass wir billigere Arbeitskräfte für die Uni sind und dieser auch noch länger erhalten bleiben, also weniger häufig Einarbeitungen neuer Hilfskräfte nötig sind. Hinzukommt, dass wir besonders häufig für Tutorien-Stellen angefragt werden, vermutlich aufgrund unseres didaktischen Talents. Problematisch an Tutor*innen-Stellen ist aber, dass dabei nur die Zeit des Tutoriums bezahlt wird, d.h. im Schnitt 1,5 Stunden pro Woche. In die vertragliche Stundenzahl wird dann nicht die Vorbereitungszeit aufgenommen, die je nach Qualität der zu begleitenden Veranstaltung, sehr viel Zeit und Aufwand beansprucht. Zu hoffen ist, dass durch tarifliche Absicherung hier eine Verbesserung für alle studentischen Beschäftigten eintritt.
Wir wollen euch auf die TVStud-Initiative aufmerksam machen und appellieren an euch, euch der Petition anzuschließen und diese zu unterzeichnen! https://tvstud.de/kampagne/